Landrat Florian Töpper, Bürgermeister des Markts Werneck Sebastian Hauck, Vertreter des Landratsamts, der Wirtschaftsförderung und der Presse besuchten gemeinsam die Firma Metallbau Pfeuffer in Werneck. Auch wir waren exklusiv für euch vor Ort.
Empfangen wurden die Gäste von Christian Schütte, geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, und Stephanie Kraus, Personalchefin, die sich von ihrem Homeoffice in Köln aus um das Personal an beiden Standorten kümmert – denn Schütte betreibt neben dem Werk in Werneck noch ein zweites Unternehmen am Bodensee.
Schütte übernahm Metallbau Pfeuffer ursprünglich, als er den ehemaligen Inhaber nur beim Verkauf beraten wollte. Doch das Handwerk faszinierte ihn sofort: „Ich finde Handwerk spannend – und ich bin überzeugt, dass darin unsere Zukunft liegt.“
Neben seinem Engagement im Metallbau unterstützt Schütte seit vier Jahren aktiv ein Start-up, das sich mit der Digitalisierung in der Pferdewirtschaft beschäftigt. Immer wieder betont er, wie wichtig das richtige Mindset sei – für Chefs, Mitarbeiter, Azubis und auch in der Politik:
„‚Das haben wir schon immer so gemacht‘ – das funktioniert heute nicht mehr. Die Zeiten ändern sich so rasant, dass man neue Wege gehen muss. Wir wollen vorankommen.“
Doch Innovation bedeutet nicht nur Technik, sondern auch neue Formen des Miteinanders. Eine klassische Betriebsversammlung – womöglich noch mit englischen Begriffen – komme im Handwerk nicht gut an, erzählt Schütte. Deshalb hat sich das Team etwas Besonderes einfallen lassen:
Einmal im Quartal gibt es ein gemeinsames Weißwurstfrühstück samt Bier für die gesamte Belegschaft. Hier wird offen gesprochen, Ideen werden geteilt – ganz ohne PowerPoint, dafür mit ehrlicher Kommunikation. Das Ergebnis: mehr Zusammenhalt und Zufriedenheit.
Wichtig sei, so Schütte, „ein gutes Team an der Seite zu haben und Input von Industrieexperten zu bekommen“. Die Datenbasis müsse stimmen – auch wenn man am Ende eine andere Entscheidung treffe. „Das Wissen braucht man einfach.“
Metallbau Pfeuffer bleibt trotz Digitalisierung ein echter Handwerksbetrieb: Hier wird noch konstruiert, gelasert und geschweißt – „und das auf Weltniveau“, wie Schütte mit einem Augenzwinkern ergänzt.
Ein Thema, das ihn beschäftigt: Platzmangel. Eine Erweiterung des Betriebs sei notwendig, aber durch die aktuelle wirtschaftliche Lage schwierig umzusetzen. Hinzu kommen gestiegene Materialpreise, die die Kalkulation erschweren. „Der Mittelstand kämpft mit strukturellen Problemen“, erklärt Schütte. „Billigproduktionen aus dem Ausland werden zur Konkurrenz, weil viele nur noch auf Preis und Lieferzeit schauen – nicht mehr auf Qualität.“
Auch der Azubi-Markt ist angespannt. Für dieses Jahr konnte kein Auszubildender gewonnen werden, doch für das kommende Jahr steht bereits ein Kandidat fest, der bald sein erstes Praktikum beginnt. „Wir stellen Ansprüche, aber wir fördern unsere Leute auch – wir machen sie zu Experten“, betont Personalchefin Kraus.
Zum Abschluss richtet Schütte einen klaren Appell an die anwesenden Politiker:
„Ich hoffe auf eine Politik, die nicht parteigefärbt ist, sondern das Richtige tut. Tun Sie etwas für die Großindustrie, schaffen Sie bessere Rahmenbedingungen – dann geht es auch dem Mittelstand wieder besser. Denn das sind unsere Kunden!“

